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Projektaufbau

DAZWISCHEN gliedert sich in fünf inhaltliche und zwei organisatorische Arbeitspakete (AP). Die Infografik auf dieser Seite zeigt die Anordnung und Dauer der inhaltlichen Arbeitspakete im Projektverlauf.

Arbeitspakete im Projektverlauf

Hinweis: Das organisatorische Arbeitspaket 1 (AP1) wurde in der Grafik außen vor gelassen, da es sich über die gesamte Projektlaufzeit erstreckt.

Organisatorische Arbeitspakete

Das AP1 „Projektmanagement und Kommunikationsplattform“ ist die zentrale Steuerungsstelle des Forschungsprojekts und erstreckt sich über die gesamte Projektlaufzeit. Die inhaltliche und finanzielle Gesamtkoordination wird vom IRPUD, TU Dortmund übernommen. Es hält zudem den Kontakt zum Projektträger und thematisch verwandten Vorhaben des Programms „Stadt Land Plus“. Die Lenkungsgruppe, bestehend aus der Gesamtkoordination und den Leitern der anderen AP, stimmt die Arbeiten der einzelnen Verbundpartner ab. Ein Projektbeirat, der mit Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft, der (Planungs-)Praxis des Rheinischen Reviers und aus vergleichbaren Regionen besetzt ist, berät DAZWISCHEN im Hinblick auf Lösungswege, Ergebnisse und deren Umsetzung.

Das AP7 „Evaluation/Wissenstransfer“ ist wieder organisatorischer Natur, erstreckt sich über die gesamte Projektlaufzeit und wird vom IRPUD, TU Dortmund geleitet.

Für die Evaluation wird eine Bewertungsmatrix erstellt, welche die Projektziele mit den UN-Nachhaltigkeitszielen in Beziehung setzt. Darüber hinaus besteht das Evaluationskonzept aus den vier Bausteinen „halbjährliche Reflexionsgespräche mit den Projektteilnehmern“, „kontinuierliche Akteursbeobachtung“, „Beteiligungsevaluation nach Veranstaltungen“ und „Evaluation der DAZWISCHEN-Wirkungsindikatoren über ex-ante/ex-post Befragungen zentraler Akteure“.

Ziel des Wissenstransfers ist es die Projektergebnisse für Forschung und Praxis nutzbar zu machen. Dafür wird eine Reihe von Veranstaltungen z.B. ein Auftaktforum zur Steigerung des Bekanntheitsgrades von DAZWISCHEN, eine Zwischen- und Abschlusskonferenz zur Ergebnispräsentation oder ein Workshop mit Projektvertreter*innen aus anderen Strukturwandelregionen zur Sicherstellung der Übertragbarkeit, abgehalten. Für eine wissenschaftliche Verwertung sind 10 Publikationen in referierten Zeitschriften, die Durchführung von Studierendenprojekten (TU Dortmund) und städtebaulichen Entwürfen (RWTH Aachen), sowie je 25 Abschlussarbeiten zum Thema und Raum von DAZWISCHEN an der TU und der RWTH vorgesehen.

Inhaltliche Arbeitspakete

Um das vorhandene regionale und lokale Wissen für DAZWISCHEN nutzbar und die Forschungsergebnisse für die Region praktisch verwertbar zu machen wird auf das Format der Reallabore zurückgegriffen. Deren Konzeption und Durchführung ist dem AP2 „Netzwerkbildung und Beteiligung (Reallabore)“ zugeordnet, welches von der RWTH Aachen koordiniert wird. In den ersten sechs Monaten werden die Teilnehmer*innen für drei Reallabore auf den Ebenen „Rheinisches Revier/Gesamtregion“, „Kreis Euskirchen“ und „Stadt Düren“ gewonnen. Dabei wird auf das Akteursnetzwerk der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) zurückgegriffen.

Die Auswahl der Teilnehmer*innen soll möglichst alle relevanten Fachgebiete und (Verwaltungs-)Ebenen abdecken (interdisziplinär und multihierarchisch). In jedem der drei Reallabore steht eine andere Akteursgruppe im Fokus: Auf der Ebene der Gesamtregion sollen alle Mitgliedskommunen der ZRR, sowie regionale Akteure wie z.B. die Regionalplanungsbehörden Köln und Düsseldorf, RWE oder der Zweckverband Region Aachen eingebunden werden. Das Reallabor „Kreis Euskirchen“ richtet sich an die dort ansässigen Kommunen und Institutionen wie die Wirtschaftsförderung oder Naturschutzverbände. Auf der Ebene der Stadt Düren wird dann die allgemeine Öffentlichkeit angesprochen.

In der restlichen Projektlaufzeit werden die Reallabore durch die anderen APs mit Inhalten gefüllt und in passenden Formaten (Workshops, Bürgerwerkstätten, Zukunftswerkstätten) durchgeführt.

Ziel des vom IRPUD, TU Dortmund geleiteten AP3 ist die „Identifizierung zentraler Strukturveränderungen und ihrer Auswirkungen“ im Rheinischen Revier für die Handlungsfelder „Klima“, „Freiraum“, „Siedlungsraum“, „Mobilität und Verkehr“ und „Daseinsvorsorge“. Dabei wird der Ansatz des „parallel modelling“ verwendet, der für die Beschreibung und Analyse des gegenwärtigen Raumzustands nur aktuelle Daten nutzt und für die Beschreibung zukünftiger Entwicklungen nur auf Projektionen zurückgreift.

In den ersten acht Projektmonaten wird der gegenwärtige Raumzustand und seine Landnutzungen beschrieben. Grundlage dafür bildet eine Datensammlung aus geeigneten amtlichen Statistiken, die mit mikrogeographischen Statistiken anderer Quellen angereichert wird. Hinzu kommt eine Bündelung von bei verschiedenen Planungsträgern z.B. der Regionalplanung oder den kommunalen Bauleitplanungen vorliegenden Daten. Diese werden in der Workshopreihe „Diagnose I“ mit den Verbundpartnern und externen Expert*innen aufbereitet und zusammengeführt. Anschließend werden die Ergebnisse in Analyse- und Thesenkarten dargestellt.

Bis zum Projektmonat 18 werden, anhand dieser Grundlage, die Projektionen der Strukturentwicklungen vorgenommen. Dies erfolgt in den Zeitschritten „nahe Zukunft“ (bis 2040) und „ferne Zukunft“ (2040-2080). Während in der nahen Zukunft noch Daten für eine GIS-basierte, quantitative Modellierung vorliegen z.B. Bevölkerungsprognosen, Aussagen von Plänen der Raumordnung, ist dies in der fernen Zukunft nicht der Fall. Daher wird mit der Workshopreihe „Szenario I“ eine qualitative Abschätzung von Trends für die ferne Zukunft erfolgen. Sowohl die Projektionen der nahen als auch der fernen Zukunft sind mit Unsicherheiten behaftet, weswegen die Entwicklungen nur als „Möglichkeitsraum“/Szenariokorridor innerhalb dessen verschiedene „Zukünfte“ möglich sind, dargestellt werden können.

Die Ergebnisse des AP3 werden in AP4 für die Leitbild- und Strategieentwicklung (Projektionen), in AP5 für die Erstellung des Rauminformationssystems (RIS) (gegenwärtige Daten und Projektionen) und in AP6 für die Ableitung von Handlungsstrategien (gegenwärtige Daten) genutzt.

Ziel des von der RWTH Aachen geleiteten AP4 „Dialog- und Leitbildprozesses“ ist es, eine Entwicklungsstrategie/Leitbild für das Rheinische Revier zu erarbeiten.
Zunächst werden dafür in den Projektmonaten 15-19 für die drei Teilräume Rheinisches Revier, Kreis Euskirchen, Stadt Düren Entwicklungsprofile erstellt, welche die Chancen und Begabungen, sowie mögliche Entwicklungspfade der Teilräume aufzeigen. Dies geschieht in der Workshopreihe „Diagnose II“, für die abermals Akteur*innen aller Fachrichtungen und räumlicher Ebenen eingespannt werden. Die Ergebnisse werden durch den Beirat geprüft, und die Teilraumprofile anschließend zu einer gesamträumlichen Darstellung zusammengefügt.

Diese bilden, zusammen mit den Raumentwicklungsstrategien der ZRR, die Grundlage für die Leitbildentwicklung in den Projektmonaten 19-24. Als erstes werden dafür mithilfe der Workshopreihe „Szenario II“ die Erwartungen der AkteurInnen auf den drei Betrachtungsebenen gesammelt und Leitplanken für die Raumentwicklung definiert. Als nächstes werden die projizierten Entwicklungen (AP3.2) den Erwartungen der Akteur*innen gegenübergestellt, um die Wissens- und Entscheidungsgrundlage zu verbessern (Backcasting-Ansatz). Dies bildet die Grundlage für die abschließende Entwicklung des regionalen Entwicklungskonzepts / Leitbildes mit allen Akteur*innen.

Das AP5 hat die „Entwicklung und Umsetzung eines multihierarchischen Rauminformationssystems (RIS)“ zum Ziel und wird von dem Infas-Institut für angewandte Sozialwissenschaft geleitet. Das RIS soll den Raumplaner*innen des Rheinischen Reviers eine Entscheidungsgrundlage in ihrer praktischen Arbeit bieten z.B. durch die Ermöglichung der fortlaufenden Überwachung von erheblichen Umweltauswirkungen im Sinne des § 28 UVPG bzw. § 4c-BauGB und im besten Fall einen Prototyp für die Übertragung auf andere Regionen darstellen.

Eine möglichst umfassende Datengrundlage für das RIS bilden dabei die Ergebnisse des AP3. Weiterhin soll auf einen modularen, multihierarchischen Aufbau des Systems geachtet werden, welches vor dem Hintergrund, dass einheitliche administrative Grenzen fehlen, eine ganzheitliche Betrachtung des Rheinischen Reviers erlaubt. Die potenziellen Nutzer*innen des RIS sollen, neben der Funktion der Kartenausgabe und dem Durchführen eigener Analysen wie Flächenberechnungen, Schreibrechte erhalten, damit eine Aktualisierung auch nach Beendigung des Projektes möglich ist. Die mit diesen Parametern in den Projektmonaten 15-36 erstellte Beta-Version soll innerhalb der restlichen Projektlaufzeit finalisiert werden. Die Erprobung des Systems erfolgt zum einen durch ein Planspiel auf jeder der drei Untersuchungsebenen (Gesamtregion, Kreis Euskirchen, Stadt Düren) zum anderen durch einen Workshop mit den potenziellen Nutzer*innen in dem Regeln zur Aufbau- und Ablauforganisation festgelegt werden. Die Ergebnisse werden in das RIS eingespeist und die finale Version den Nutzer*innen in einer Schulung nähergebracht.

Das AP6 „Entwicklung und Umsetzung teilregionaler Handlungsstrategien“ wird von den Praxispartnern Kreis Euskirchen und der Stadt Düren geleitet, welche auch gleichzeitig den Aktionsraum dieses AP bilden. In den Projektmonaten 25-36 werden die Handlungsstrategien entwickelt, deren übergeordnetes Ziel die Verringerung von Landnutzungskonkurrenzen zwischen Siedlungs- und Freiraum ist. Zunächst werden die Handlungsräume des AP und ihre Handlungserfordernisse anhand der Ergebnissen des Leitbildprozesses (AP4) identifiziert. Grundlage der Handlungsstrategien sind bereits bestehende (informelle) Planungen wie der Masterplan Innenstadt in Düren, oder das Handlungskonzept Demographie des Kreises Euskirchen. Aus diesen werden nachfolgend, unter Beteiligung der Öffentlichkeit, in Zukunftswerkstätten die Handlungsstrategien entwickelt. Diese behandeln insbesondere die Themen Wohnen, wirtschaftliche Entwicklung, Freiraum, Tourismus sowie die Aufwertung des ländlichen Raumes. In anschließenden Workshops werden Projekte für die Umsetzung der Handlungsstrategien entworfen und, einschließlich der notwendigen Förderungen, konkretisiert.

Die Projekte werden in den Projektmonaten 37-60 umgesetzt, was mit einer Überführung der Ergebnisse in die Planungspraxis z.B. die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans Dürens einhergeht. Ein weiteres Ziel ist es das Fördermanagement und die Antragsschwerpunkte in Richtung eines nachhaltigen Landmanagements zu verschieben.